Pilotanlage

Am 31. August 2023 wurde auf dem Hornberg die SolSarine-Pilotanlage in Betrieb genommen. Die Pilotanlage ist ein voll funktionsfähiges Modell der geplanten SolSarine-Anlagen und die erste netzgekoppelte und behördlich zugelassene Anlage für den Einsatz im Kanton Bern. Die Pilotanlage wird über zwei Jahre Daten für das Projekt liefern.

Betriebsdauer der Pilotanlage:September 2023–August 2025
Eingesetzte Solarmodule:AE Solar
Modulgrössen: Tisch 1: 13 Module à 2.17 m2 (Leistung je 450 Watt), Gesamtfläche 28.3 m2
Tisch 2: 11 Module à 2.58 m2 (Leistung je 550 Watt), Gesamtfläche 28.4 m2
Höhe Unterkante ab Boden:2.7 m
Technologie:Bifazial: erzeugt auch auf der Rückseite Strom (Nutzung der Reflektion des Lichts vom Boden)
PERC-Technologie: erzeugt auch bei diffusen Lichtverhältnissen in den Morgen- und Abendstunden Strom
Verankerung im Boden:Schraubenfundamente (ohne Beton)
Gesamtleistung der Anlage:11.9 kWp
Erwarteter Jahresstromertrag pro Kilowatt-Peak:1’470 kWh (ca. 35% höherer Ertrag als im Mittelland)
Erwarteter Winterstromertrag pro Kilowatt-Peak:620 kWh (ca. 100% höherer Ertrag als im Mittelland)
Datenerhebung:Strom: produzierte Strommenge mit hoher zeitlicher Auflösung
Wetter: Windgeschwindigkeit und -richtung, Umgebungstemperatur, Feuchtigkeit, Sonneneinstrahlung, Albedo (Reflektion des Sonnenlichts vom Boden)
Bilder und Videos der Anlage: Schneeablagerung auf den Modulen

Beteiligte Unternehmen
Bauunternehmen: Elektro Tschanz GmbH, Perreten-Bau, Thoenen Bauunternehmung AG
Engineering & Lösungsanbieter: Green Energy Venture AG
Umweltverträglichkeitsprüfungen: geoformer igp AG, GEOTEST AG, Gruner AG
Schraubenfundamente: Krinner Montage AG

Erste Zwischenbilanz nach drei Monaten

Leistung
Insgesamt bestätigen die Messdaten bereits jetzt deutlich das grosse Potenzial dieser Technologie. Mit dem ersten Schnee ab dem 20. November und an sonnigen Tagen wurden die ersten Spitzenresultate der Energieerzeugung gemessen. An Spitzentagen wurden bis zu zehn Prozent mehr Leistung erzeugt, als der Hersteller die maximale Nennleistung vordefiniert hat. Möglich machen dies die weitaus grössere Effizienz der bifiazialen Module, welche auf der Rückseite die Strahlung aus dem Schnee aufnehmen können.

In den drei Monaten Laufzeit sind auch drei extreme Wetterverläufe (zwei Stürme und Hagel) beobachtet worden, wobei die Module diesen Witterungen problemlos standgehalten haben. Auch der Schnee rutschte wie erwartet ab.

Umsetzung
In Bezug auf den Bau, die Bewirtschaftung und die Prozesse können wertvolle erste Rückschlüsse gezogen werden, die in die Umsetzung der Gesamtanlagen einfliessen werden. Die Arbeiten für die beiden grossen Solartische der Pilotanlagen wurden grossmehrheitlich vor Ort getätigt. Gerade das Schweissen vor Ort ist herausfordernd und zeitaufwendig. Die Grösse der Tische (11 x 2 Meter) bedingte zudem aufwändige Bauarbeiten mit Schäden am Boden. Das soll künftig durch Vorfertigung und Vormontage der Module vermieden werden. Die Tische werden ebenfalls kleiner sein (5 x 2 Meter). Diese Erkenntnisse werden den Bau optimieren und die Landschaft schonen.